Heute kommt die tour de France in Montpellier an. Sie geht fast direkt an Julas Schule vorbei. Wir sind sehr gespannt.

Am 21. Juni, immer zu Sommeranfang, ist in Frankreich fete de la musique, d.h. alle Musiker gehen auf die Straße und spielen, auch Hobbymusiker. Die Stadt war ein großer Spielplatz voll mit Musik. Es wurde getanzt und getrunken. Wir waren lange unterhalb des Aquädukt. Dort spielten tolle Bands und es war nicht ganz so voll. Diese Fest gibt es seid über 30 Jahren. Der damalige Kulturminister hat es ins Leben gerufen.

Die letzte Zeit ist von uns noch mal sehr ausgeschöpft worden. Wir versuchen jeden Tag mit einem kleinen Highlight zu füllen.
Gestern waren wir abends an einem See im Hinterland mit Freunden und haben in einem kleinem Restaurant direkt am See gegessen und es gab ein kleines Salsakonzert.
Im Moment ist das Festival de danse in Montpellier. Es ist quasi unmöglich an Karten zu kommen, aber es gibt ein paar Vorführungen auf öffentlichen Plätzen. Vor dem Musée Fabre wurde gestern getanzt. In der nicht zu heißen Sonne konnten wir es uns anschauen. Der Platz hat rechts und links vom breiten Weg, der zum Gebäude führt, Rasen. Auf diesen konnte man sich setzen und zuschauen. Es war ein modernes Stück und es war eine tolle Atmosphäre.

Wir haben einen Tag in Avignon verbracht. Diesmal ohne Theaterfestival. Die Jahre davor haben wir die Stadt immer voll mit Straßenkünstlern gesehen. Diesmal sind wir in Ruhe durch die Gassen. Vom Park hinter dem Papstpalast hat man eine tolle Aussicht. Auf dem Rückweg trafen wir auf eine Parade. Die Kostüme waren sehr einfallsreich und die Musik passend. Der letzte Wagen sprühte Schaum in den Himmel. Jula dachte erst, dass es Schnee sei...

Unser Großer ist gestern mit dem TGV und der Oma nach Deutschland gefahren. Er will unbedingt mit seiner Klasse aus Deutschland mit auf Klassenfahrt fahren. Der Abschied für ihn war traurig. Er hat sich hier sehr wohl gefühlt. Seine Klasse hier hat sich sehr lieb von ihm verabschiedet. Freitag Abend waren wir noch zum Abschied bei Freunden zum Grillen eingeladen. Sie haben einen schönen großen Garten und die Kids konnten den ganzen Abend machen, was sie wollten. Es war sehr warm.
Irgendwie dachte ich die Zeit würde stehen bleiben für uns. Anfangs erschien mir das Jahr sehr lang. Die Zeit ist davongerannt. Noch nie habe ich soviel Zeit Draußen verbracht. Es scheint mir auch, als wäre unser zu Hause hier die Natur, die Berge, das Meer und nicht die Wohnung. Es war nicht einfach Lasse fahren zu lassen. Der letzte Schultag ist hier am 5.7. Lasse muss also in Deutschland noch ein wenig länger zur Schule.

Die letzten Wochen brechen an. Unsere Tage sind vollgepackt bis oben hin. Ich kann es gar nicht glauben, dass das Jahr fast um ist. Wir haben hier so viele schöne Dinge erlebt. Gestern haben wir ein kleines Abschiedsfest am Strand gehabt. Wir haben gegrillt, gegessen und die Kids sprangen im Meer rum.
Man möchte diesen Ort gar nicht verlassen.
Letzte Woche waren wir nochmal in den Calanques von Marseille klettern und wandern.Für mich sind sie einmalig und mit das schönste hier in der Gegend. Wir haben direkt am Meer Kletterrouten gefunden und auch eine echt witzige alte Hippisstelle, bei der die Felsen bemalt waren.
Auf der Rückfahrt sind wir durch die Camargue gefahren. Trotz des blauen Himmels dachte wir es regnet. Tatsächlich waren es die Unmengen an Mücken, die es zur Zeit dort gibt. Wir sind nicht ausgestiegen...

Der Mai war laut Freunden hier nicht normal. Statt 28 Grad hatten wir nur um die 20 bis 24 Grad. Ich fand es gut, wir konnten viel wandern und klettern ohne dass es zu heiß wurde. Die Nordseite vom Pic haben wir bestiegen. Da es die steile Seite ist, sind wir kaum jemanden begegnet. Oben angekommen haben wir beschlossen an den oberen Kämmen runter zu laufen. Der Abstieg dauerte dreieinhalb Stunden, so dass wir mit Pause sieben Stunden unterwegs waren. Die Natur ist sehr grün und überall sind Blumen. Es war wie immer toll.

Wir haben mit den Kids eine große Wanderung in Saint-Guilhem-le-desert gemacht. Das ist ein wunderschönes Dorf im Hinterland. Von dort sind wir hoch in die Berge und haben eine große Runde gedreht, so dass wir insgesamt gute 10 km gelaufen sind. Die Natur ist unglaublich schön dort und zuerst hatte ich meine Zweifel, ob das für unsere Kleine zuviel sein könnte aber sie hat die Strecke super geschafft.